Ich durfte letzten Mittwoch (13.06.2018) am Austria Glas Recycling Kochevent „glass taste recycle“ teilnehmen, welches im Kochsalon Wrenkh, in 1010 Wien stattgefunden hat.
Zum einen wurde dabei in einer gemütlichen Runde gemeinsam gekocht und gegessen und zum anderen war es eine sehr lehrreiche Veranstaltung.
Wusstet ihr, dass in Österreich jährlich 230.000 Tonnen gebrauchte Glasverpackungen gesammelt und recycelt werden?! Das sind 26 kg Pro-Kopf-Sammelmenge aus privaten Haushalten. Die Erfassungsquote liegt dabei bei >80 %, Ziel ist es diesen Prozentsatz noch weiter zu steigern. Denn aktuell landen noch immer 40.000 Tonnen Glasverpackungen pro Jahr im Restmüll. Dabei handelt es sich vor allem um Glasverpackungen aus der Küche (Konservengläser), zum Beispiel: Gurken-, Marmelade-, Sugogläser, etc. Die Produkte werden in der Küche verarbeitet und landen dabei schnell mal im Restmüll, damit die Küche sauber bleibt.
Warum dies so wichtig ist? Abgesehen von der Müllreduktion ist es ein perfekter Materialkreislauf. Wir sparen dabei Rohstoffe, Energie, Emissionen und Geld. Glas kann nämlich ohne Qualitätsverlust beliebig oft eingeschmolzen und neu geformt werden. Der Glaskreislauf ist somit unendlich, dabei spielt die Farbe des Glases keine Rolle. Die in Österreich produzierten Glasverpackungen bestehen im Durchschnitt aller Farben, Formen und Größen zu 2/3 aus Altglas.
Je sorgfältiger und sauberer Glas entsorgt wird, desto höher kann der Altglasanteil sein. Dabei ist auch zu beachten das Glas nicht gleich Glas ist. Für jede Anwendung gibt es spezielle Glaszusammensetzungen. Glasflaschen sind chemisch anders als zum Beispiel Fensterglas. Auch Trinkgläser und sonstiges Glasgeschirr haben eine andere Zusammensetzung.
Folgende Glasverpackungen gehören also in die Altglassammelbehälter:
- Flaschen (Wein- und Saftflaschen, Flaschen für Essig, Öl, etc.)
- Konservengläser ( Gläser für Marmelade, Gurken, Pesto, etc.)
- Parfumflakons
- Medizinfläschchen
- Einweg-Gewürzmühlen aus Glas
- Gläserne Flaschenverschlüsse (z.B. Vino-Lok bei Weinflaschen)
Dabei ist eine sorgfältige Entsorgung wichtig, sprich Weißglas und Buntglas gehören getrennt! In den Weißglasbehälter gehören ausschließlich völlig durchsichtige Glasverpackungen. Gefärbte gehören zur Buntglassammlung. Warum das so wichtig ist? Weißglas entfärbt Buntglas und gefärbtes Glas färbt farbloses ein. Beides gefährdet den Glaskreislauf. Eine einzige grüne Sektflasche färbt 500 kg Weißglas grünlich. Das hört sich jetzt vielleicht selbstverständlich an, aber habt ihr euch schon mal in die Container etwas genauer angesehen?
Zudem gehören Kunststoff, Keramik, Papier, Metall, Verschlüsse, Deckel und andere Abfälle gehören in die dafür vorgesehene Sammlung. Es können ausschließlich die Etiketten auf Glasgebinden bleiben. Die Glasverpackungen sollten auch nicht unnötig zerschlagen werden, weil je kleiner die Scherben, desto schwieriger ist das Aussortieren von Fremdstoffen.
Und grundsätzlich muss auch festgehalten werden, dass wir in Österreich ein dichtes und bequemes Sammelsystem haben, was uns die Entsorgung doch wirklich sehr einfach macht. Zudem spart man auch noch Müllgebühren, denn die Altglasentsorgung ist kostenlos.
Wie man diesen Service kostenlos anbieten kann? Unternehmen, die in Östereich Verpackungen auf den Markt bringen, zahlen deren Sammlung (Lizenzgebühr). Mit dem Lizenzbeitrag und dem Erlös für das Altglas finanziert Austria Glas Recycling die Glassammlung. Die öffentliche Altglassammlung ist für uns somit umsonst, ebenso ist für Betriebe die Entsorgung von Glasverpackungen gratis, sofern es sich um „lizenzierte“ Glasverpackungen handelt.
Wenn man Glas anderen Verpackungen gegenüberstellt, handelt es sich dabei auch um einen natürlichen Packstoff. Es schützt seinen Inhalt sicher vor äußeren Einflüssen, bewahrt Geschmack, Duft, Vitamine und alle anderen wertvollen Stoffe. Der Nachteil war bisher oft immer das Gewicht, aber daran wurde gearbeitet! Glasverpackungen haben in den vergangenen 20 Jahren um 40% an Gewicht verloren.
Ich finde, dass das Unternehmen Glas Recycling Austria sehr gekonnt und vor allem mit moderner Abwechslung die Thematik genauer vermittelt hat. Ich persönlich finde es großartig und sehr ansprechend! Das Thema „Müll“ bekommt durch diese Herangehensweise ein ganz neues Auftreten.
Unser Menü, welches wir zubereiten durften umfasste nämlich, passend zum Thema, auch einige Zutaten aus dem Glas. Dieses und die dazugehörigen Rezepte möchte ich euch nicht vorenthalten. Daher hier die Details dazu sowie den PDF-Link für den Rezeptdownload.
Menü
- Flambierte Salzgurken
- Gemüse Maki Variation mit feinem eingelegten Produkten
- Falscher Hase
- Beef Tatar
- Mediterranes Fisolengemüse
- Solo Spargel mit Sauergemüse
- Eingebrannte Kartoffeln
- Palatschinken mit Marmelade
*Abschließend möchte ich mich nochmals recht herzlich bei der Austria Glas Recycling für die Einladung zu diesem tollen Event bedanken! Ebenso bei Hr. Wrenkh und seinem freundlichem Team für die Tipps & Tricks 🙂 Es war ein großartiger Abend!
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