Greenpeace hat in 10 EU-Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Nordirland, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Spanien) das Wasser von verschiedenen Flüssen, welche in der Region von Massentierhaltungsbetrieben liegen, getestet. Das Ergebnis ist erschreckend! Es wurden insgesamt 29 Proben untersucht, davon konnten in 70 Prozent der Fälle Antibiotika nachgewiesen werden und bei allen der Rückstand von Pestiziden. Dafür wurden auch Flüsse in der Steiermark und Oberösterreich getestet.
Die industrielle Tierhaltung, welche auch oft als Intensiv- oder Massentierhaltung bezeichnet wird, stellt eine große Belastung für unsere Umwelt dar. Es werden Tierarzneimittel, Pestizide, Metalle und negative Nährstoffe im Überfluss in die Flüsse geschwemmt. Einmal in die Umwelt gelangt, bilden sich „Cocktails“ an Substanzen, welche unser Ökosystem schädigen können. Daraus ergibt sich auch für uns Menschen ein mittelfristiges gesundheitliches Risiko. Antibiotika, welche aus der Massentierhaltung in die Umwelt gelangen, erhöhen die Gefahr von Resistenzen. Im Grunde handelt es sich also um „Umweltverschmutzung durch Massentierhaltung“.
Der Kreislauf:
Die Tiere werden mit Tierarzneimittel behandelt und erhalten Futter, welches mit chemisch-synthetischen Düngemittel und Pestiziden gespritzt wurde. Die Mengen von Gülle bzw. Stallmist enthalten Rückstände von Antibiotika, Metallen, Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat. Die Nährstoffe sind zwar lebensnotwendig, wie aber vieles, beinträchtigen diese im Übermaß die Ökologie von Gewässern.
(Grafikquelle: Greenpeace)
Ergebnisse Österreich:
In Österreich nahm Greenpeace drei Proben aus kleinen Flüssen, welche sich in den Gebieten mit einem hohen Schweinebestand in Oberösterreich (Sipbach) und in der Steiermark (Schwarzaubach, Stiefing) befinden.
In allen drei Wasserproben konnten Tierarzneimittel nachgewiesen werden, insgesamt 9 verschiedene. Zudem konnten je Probe zwischen 20 und 38 verschiedene Pestizide festgestellt werden, insgesamt 43 verschiedene.
Ergebnisse Deutschland:
In Niedersachsen – Deutschland (Ems, Essener Canal, Soeste) wurden, ebenso wie in Österreich, drei Proben aus Flüssen gezogen, welche sich in einer Region mit hohem Schweinebestand befinden.
In den deutschen Proben wurden insgesamt 5 verschiedene Tierarzneitmittel nachgewiesen, vier davon konnten in allen drei Proben nachgewiesen werden. In jeder Probe konnten zwischen 24 und 34 verschiedene Pestizide gefunden werden, insgesamt handelt es sich um 44 verschiedene Pestizide.
Dieser Bericht zeigt uns, wieder einmal, dass strengere Richtlinien, sowie entsprechende Kontrollen benötigt werden und wir als Konsumenten eine Verantwortung mit unserer Kaufentscheidung haben, welche wir bewusst treffen sollen bzw. nach diesem Bericht müssen.
Den vollständigen Greenpeace–Bericht, mit allen Details, findet ihr hier: Dirty Waters (Quelle)
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